Anja Konrad: Im Laufe meines Praktikums habe ich vieles gelernt, aber besonders interessiert hat mich der Striegel zur Unkrautbekämpfung auf dem Biobetrieb.
Die Wirkung des Striegels beruht vor allem auf dem Verschütten und Ausreißen der Unkräuter. Die feinen Zinken bewegen die oberste Bodenschicht bis maximal 3 cm Tiefe. Je kleiner die Beikräuter sind, desto besser ist seine Wirkung – daher ist der Einsatzzeitpunkt entscheidend.
Sehr effektiv ist das Blindstriegeln, bei dem der Striegel oberhalb des abgelegten Saatkornes arbeitet, bevor dieses keimt. Die Keimfäden der Unkräuter werden an die Oberfläche befördert, wo sie bei günstiger Witterung austrocknen. Wer sich die Mühe nimmt und vom Traktor steigt, sieht an der Bodenoberfläche die vielen weißen Wurzelfäden. Die Keimfäden der Beikräuter werden in diesem Stadium zu 80 bis 90 % vernichtet. Allerdings lassen sich nicht alle Kulturen blindstriegeln. Am einfachsten geht es bei Mais, denn dieser wird tief abgelegt und braucht lange für die Keimung.
Grundsätzlich gilt, dass der erste Striegeldurchgang bei allen Kulturen erfolgen kann, sobald diese gut genug verwurzelt sind und nicht ausgerissen oder verletzt werden. Am Anfang ist mit wenig Druck und niedriger Geschwindigkeit zu striegeln. Je größer die Unkräuter sind, desto mehr Druck und Geschwindigkeit braucht es für einen ausreichenden Erfolg.
Es gibt viele verschiedene Striegel: Striegel, wo die Zinken fest am Gerät sind, aber auch Striegel, wo die Zinken mit einer Feder am Gerät verbunden sind, um den Druck zu regulieren. Auf dem Grüthof ist ein Hatzenbichler-Striegel im Einsatz.
Der Striegel wird hauptsächlich eingesetzt zur Unkrautbekämpfung in Bio-Betrieben, aber mit der zunehmenden Kritik an Herbiziden interessieren sich auch immer mehr konventionelle Landwirte für dieses Gerät.
Text von Anja Konrad. Sie war Praktikantin für 2 Monate auf dem Grüthof im Frühling 2024, sie stammt aus St.Michael, Österreich.