Die grüne «Anicia», der schwarze «Beluga» und die braunen Linsen sind ein farbenfrohes Trio, welches auf den vielfältigen Feldern von Jorge Vásquez und Beatrice Peter mit anderen Mischungspartner gedeihen. Nach Versuchen mit verschiedenen Mischkulturen in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Agroscope hat sich der Leindotter als der beste Partner zu den Linsen herauskristallisiert.
Die Linse ist geschmacklich und ernährungsphysiologisch eine Alleskönnerin. Die unscheinbare Linse überzeugt mit ihren Nährwerten. In diesen kleinen Samen steckt alles, was der Mensch braucht, um gut gesättigt zu werden. In vielen Ländern kommt sie fast jeden Tag auf den Tisch, denn ihr hoher Proteingehalt und die vielen wertvollen Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine sind in einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kaum weg zu denken.
Doch auch als Kulturpflanze überzeugt die kleine Königin der Samen. Als Leguminose (Hülsenfrüchtler) bindet sie Stickstoff im Boden und hinterlässt den Boden krümelig und bietet somit eine wunderbare Grundlage für die Folgekultur.
In Wildensbuch kommen die Linsen im März in den mittelschweren zum Teil auch steinigen Boden. Die Mischungspartner benötigen jedoch jeweils genug Platz, damit sie in eine Symbiose gehen können und einander später nicht beschatten oder konkurrenzieren. Im August werden sie dann geerntet und zügig zur Trocknungsanlage von Bernhard Billing in Wildensbuch gebracht. Der kurze Weg ist ein Segen, da die Linsen schnell getrocknet werden müssen. Nach der Trocknung folgt die Reinigung und die Verpackung, und dann landet die kleine Königin schon bald auf euren Tellern.
Linsen sind für Jorge und Beatrice eine spannende Kultur, sowohl auf dem Feld als auch auf dem Teller. Als Nischenprodukt werden diese wunderbaren Samen viel mehr wertgeschätzt, als andere grössere Kulturen aber die Linse hätte noch viel mehr Ruhm verdient und wird hoffentlich in Zukunft auch hier zu Lande wöchentlich auf die Teller kommen.